Grenzen und Limburg
Von Grenzsteinen und Grenzpfählen
Wir kommen damit wieder zu den Grenzsteinen. Die können einen als Stolperstein durchaus sehr schnell wieder dazu bringen, den japanisch-philosophisch erhobenen Blick zu senken ;0)).
Eef Berns wird als Pionier unter den Grenzsteingängern bezeichnet (ja, genau, da ist noch mal der Link, den unser Schwarzfellchen von Seite 2 auf seinem Grenzstein unauffällig mitbewacht):
http://www.grenspalen.nl/archief-denl/denl-archief-index.html.
Eef Berns verdanken wir umfangreiches Material, dass die Grenzen des Königreichs der Niederlande präzise beschreibt und uns für unser besonderes Thema „Grenzen um Limburg“ unentbehrliche Hilfe ist …
denn
die niederländische Provinz Limburg hat eine lange, schmale und recht komplizierte Form. In der Gemeinde Echt-Susteren liegt das schmalste Stückchen Niederlande (4,8 km breit, darüber lesen Sie mehr unter unserem Beitrag Fietsen op zijn Limburgs oder unter https://www.hetsmalstestukjenederland.nl/nl/)
Von Maastricht im Süden bis zur Gemeinde Mook en Middelaar im Norden fährt man etwas mehr als 160 km fast genau von Süden nach Norden.
Limburgs inner-niederländische Provinzgrenzen sind die
im Nordosten ca. 102 km mit der Provinz Noord-Brabant,
im Nordwesten ca. 11 km mit der Provinz Gelderland,
Auf welche Weise die Provinzgrenzen markiert sind, werden wir bei Gelegenheit herausfinden müssen.
Limburgs inner-europäische Staatengrenzen sind die
im Osten und Südosten ca. 212 km mit Deutschland
im Südwesten und Westen ca. 139 km mit Belgien
Die Staatengrenzen wurden nach Napoleons Untergang neu verhandelt und markiert. Auf der Webseite http://www.grenspalen.nl/ von Eef Berns können Sie sehr detailliert auf Fotos und in Kartenausschnitten diese Markierungen sehen. Außerdem finden Sie dort die Originaltexte der Grenzziehungen (Proces Verbaal) in französischer Originalsprache sowie in niederländischer Übersetzung.
„Wiener Kongress“ ist Ihr Stichwort, wenn Sie mehr lesen wollen. Fragen Sie Wikipedia – oder schauen Sie zu
j e d e m niederländischen Themenkreis mal virtuell im Haus der Niederlande an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster vorbei: https://www.uni-muenster.de/HausDerNiederlande/.
Die niederländisch-belgischen Grenzmarkierungen bestehen vornehmlich aus Grenz p f ä h l e n. Der Grenzverlauf wurde nach der Gründung des Staates Belgien im Jahr 1843 festgelegt, die Pfähle bestehen aus Gusseisen und stehen auf einem steinernen achteckigen Sockel mit dem königlich belgischen Wappen und der Jahreszahl 1843:
Grenzpfahl Nr. 8 , Foto aus dem Archiv von Eef Berns.
Pfahl 1 steht übrigens am Dreiländerpunkt in Vaals, Pfahl 369 an der Nordsee.
Die niederländisch-deutsche Grenze ist mit Grenz s t e i n e n gekennzeichnet. Stein 193 steht am Dreiländerpunkt in Vaals, Stein 862 in der Provinz Drenthe bei Overdinkel und markiert seit dem Wiener Kongress die Grenze zwischen dem Königreich der Niederlanden und Preußen. Die Steine 1 bis 203 stehen nördlich davon auf der Grenze Niederlande – Herzogtum Hannover und der Verlauf in der Dollart-Mündung ist bis zum heutigen Tag noch ungeklärt.
(Übrigens: Die territorialen Grenzen, zu denen Konflikte sachgerecht aufgelistet werden, finden Sie dank Wikipedia in der Welt wildester Wünsche (www), z.B. unter
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Territorialstreitigkeiten.
Deutschland und die Niederlande finden Sie detaillierter unter
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Niederl%C3%A4ndische_Grenzfrage
Dann können Sie ja ab jetzt besonders bewusst genießen, dass das zwischen uns kein beängstigendes Thema ist.)
L i m b u r g s letzter Grenzstein mit Deutschland (Stein 593) steht übrigens etwa auf der Höhe von Kleve. https://nl.wikipedia.org/wiki/Neutraleweg
Sie werden sich freuen zu lesen, dass es auch Zwischensteine gibt, deren Anzahl von der kleinräumlichen Grenzführung abhängt. Die Steine/Pfähle sind mit der Hauptnummer und Buchstaben in alphabetischer Reihenfolge markiert.
Eef Bernd hat im Land des hemelse modder auch historisch ältere Grenzsteine beispielsweise aus dem 14.Jahrhundert (Peel grenspalen) und 16.Jhdt (Gulik-Gelre 1551 = Jülich-Geldern 1551) gesucht, gefunden, dokumentiert und mit historischen Texten belegt. Schauen Sie mal in sein Grenspalen Archief (Grenzpfahl-Archiv) http://www.grenspalen.nl/archief/index.html
und googeln Sie bitte Bilder zu Grenzsteinen, um zu sehen, welcher kultureller Reichtum in solchen Schwergewichten stecken kann.
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