Ein Grenzland strategisch eingegrenzt

In den Bevölkerungszahlen gibt es ein weiteres Spannungsfeld: Im Städtedreieck Maastricht, Lüttich und Aachen bringen es schon allein diese drei größten Städte auf insgesamt etwa 560.000 Einwohner – im Abstand von etwas mehr als 30 km (Luftlinie) voneinander.

In der gesamten Euregio Maas-Rhein leben fast 4 Millionen Menschen. Und die Grenze vom Drielandenpunt bis zur Maas liegt strategisch günstig  m i t t e n  d r i n!
Das Heuvelland selbst ist allerdings recht dünn besiedelt und zieht nur saisonal eine große Zahl von Touristen an.

Was das alles bedeutet, “das kriegen wir später“, in unserem letzten Beitrag zu Limburgs Grenzen.

Quelle: http://www.euregio-mr.com/de/euregiomr/allgemeines/bevoelkerung, aufgerufen: 29.06.2016
(Anm. d. Red. 17.04.23: Quellenangabe aktualisiert, neue URL der Site: https://euregio-mr.info/de/)

Die großen Verkehrsadern umlaufen allerdings die Region, obwohl dank der Touristen und der Berufspendler reichlich Verkehr auch mitten hindurch fließt.
Sogar die Römer haben schon wichtige Fernstraßen durch das unwegsame Gebiet geführt. Wir haben Ihnen Limburg und speziell die Grenzregion mal gelb umkrakelt :0))
Der oben verlinkte youtube-Beitrag des LLTB erläutert auch kurz die Bedeutung der Region als Kornkammer. Allein um Heerlen herum, so heißt es im Film, waren damals vermutlich 18.000 Soldaten stationiert.
Hier ein Blick auf die Via Belgica, die von Köln nach Boulogne-sur-Mer führte, sowie grob angedeutet das weitere römische Straßennetz.

Map of Roman road Via Belgica Karte der römische Straße “Via Belgica” von Boulogne-sur-Mer nach Köln. T = Tongeren, M = Maastricht, H = Heerlen, J = Jülich
…
Romaine – Eigenes Werk … Einzelheiten zur Genehmigung CC0 Hinweise zur Weiternutzung File:Via Belgica-kaart.png Erstellt: 24. Mai 2010; nachzulesen unter https://de.wikipedia.org/wiki/Via_Belgica

Das Heuvelland liegt zu Füßen der europäischen Mittelgebirge, in unserem Fall sind das die Ardennen und die Eifel.

Das hat so seine Auswirkungen, denn das niederländische Heuvelland – Hügelland

ist in unseren Tagen

eine Touristenattraktion mit
malerischer Landschaft,
anspruchsvollen Strecken und Steigungen für Rennradler,
attraktivem Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten und
vielseitiger Verlockung für den kleinen Hunger.

Es war früher

Ein in den Höhen schwer zu bewirtschaftendes Gebiet,
schwer zugänglich für Eroberer, Kaufleute, Reisenden,
aber auch für die Bewohner selbst
mit mühsamer und in weiten Teilen wenig ertragreicher Landwirtschaft,
ärmlichen Lebensverhältnissen,
Kälte
und
sehr, sehr viel Niederschlagswasser, also Regen, Regen, Regen …

Im Film des LLTB erfahren wir übrigens auch, dass die Menschen in politisch unsicheren oder in wirtschaftlich ungünstigen Zeiten ihre Siedlungen auf den Plateaus der Hügellandschaft wiederholt für lange Zeiträume aufgaben. Auf solche Wüstungen folgte später ein Neuanfang, eine Rodungsperiode, während der die dann dicht bewaldeten Flächen wieder gerodet und völlig neu erschlossen werden mussten.

Ein letzter Blick auf Limburgs südliche Grenze

Haben wir doch völlig vergessen folgendes zu sagen: in der Gemeinde Gulpen-Wittem, genauer gesagt bei Kuttingen, steht der Grenzstein 12. Er ist der südlichste Grenzstein nicht nur Limburgs, sondern der europäischen Niederlande ist? Diesen und weitere extreme Punkte der europäischen Niederlande und des Königreichs der Niederlande incl. der Gebiete in der Karibik finden Sie hier:
https://nl.wikipedia.org/wiki/Lijst_van_extreme_punten_in_het_Koninkrijk_der_Nederlanden

Gleich jenseits der Autobahn A2, südwestlich des niederländischen Ortsteils Laag-Castert (Gemeinde Eijsden-Margraten) stößt die südliche Grenze Limburgs an die Maas. Also ab ins Wasser!
Denn an der tiefster Stelle der Maas verläuft von nun an die  w e s t l i c h e  Grenze der niederländischen Provinz Limburg.