Gluren bij de buren 2 – Wo kann man denn hier wohnen?
2.2 Duinlandschap – Dünen-Landschaft
Der Name bezeichnet, so denken wir zunächst, einen Landstreifen, an dem Urlauber sich am liebsten aufhalten: die Sanddünen entlang der Nordseeküste. Der Streifen trennt das Meer vom Binnenland und zieht sich mit einigen Unterbrechungen entlang der gesamten Küste. Die Dünen sind wichtiger Teil des Küstenschutzes, zum Teil nicht einmal für Besucher zugänglich und deshalb als Wohngebiet für Menschen nicht geeignet. Auch Trinkwasser gewinnt man in Teilen der Dünenlandschaft.
Duinlandschap bezeichnet aber einen weit größeren Bereich, denn sie umfasst die Sandbänke vor der Küste, die von Ebbe und Flut laufend verformt werden, den eigentlichen Strandbereich sowie den anschließenden Gürtel junger Dünen. Die größte Sandbank in der Nordsee heißt Doggerbank, aber Touristen kennen eher die kleinen Sandbänke, auf denen man Robben beobachten kann.
Jonge Duinen – junge Dünen – laufen parallel zum Strand und existieren an der niederländischen Küste in dieser Form erst seit etwa dem Mittelalter. Sie bieten dem Wind Angriffsfläche, so dass der trockene Sand an der Windseite (in Luv) weggeweht und im Windschatten (in Lee) wieder angelagert wird.
Nachschub erhalten diese Dünen aus einem zusammengehörigen System: dem Wattenmeer sowie den dem Strand vorgelagerten Strandwällen (Strandwälle sind etwas höhere Sandbänke).
Aus diesen Ablagerungen löst tagsüber der Landwind bei Ebbe kleine Partikel trockenen Sandes, der gen Land geweht wird. Am Sandstrand kann der Wind sich natürlich rund um die Uhr bedienen.
Der nächtliche Seewind gestaltet in die entgegengesetzte Richtung und auch der in unseren Breiten vorherrschende Westwind hilft nennenswert beim großen Sandtransport.
Das Spiel geht so: Wo viel Kraft in Wellen oder Wind steckt, werden große und kleine Material-Partikel transportiert. Lässt die Energie nach, werden diese Partikel gewissermaßen nach Gewicht sortiert wieder abgelagert – die feinsten Materialien schaffen es am weitesten.
Der Wind schafft es zudem, den Sand zu nennenswerten Höhen aufzuwehen, die sich in Zehner-Metern messen lassen. Hier ein Beispiel: Schoorlse Duinen – die Dünen von Schoorl – nördlich von Alkmaar und ihr unmittelbares Umland. Auf der Karte der Landschaftstypen ist Alkmaar eingezeichnet, schauen Sie gern nach.
Erklärungen zum Land-Seewind-Phänomen finden Sie übrigens bei Wikipedia ;0))
Die Höhenunterschiede in diesen Karten liegen
zwischen 57m ü b e r und 1m u n t e r dem Meeresspiegel,
die Nordsee liegt in beiden Karten am linken Kartenrand.
Unter dem Link https://nl-be.topographic-map.com/ können Sie gerne selbst in verschiedensten Maßstäben fast in allen Winkeln der Erde nach den Landschafts-Reliefs schauen und mit Anklicken einzelne Höhenwerte abfragen …
Leider kann man in der Karte die Strandwälle nicht sehen, weil sie kaum höher als der Meeresspiegel sind. Sie entstehen aus dem vom Meer angeschwemmten grobkörnigeren Material, dass das Wasser beim Auftreffen auf Land mit starker Strömung anlagert und beim Rückfließen mit schwächerer Strömung nicht mehr ganz abtransportiert.
Strandwälle liegen auch hinter jungen Dünen, stammen aus Zeiten, als der Meeresspiegel höher war. Wir haben für Sie natürlich gern ein Foto eines jungen Strandwalls gemacht, dessen Zukunft von der Höhe des Meeresspiegels abhängt:
Eisschmelzen an den Polen, steigender Meeresspiegel … und weg ist er.
Menschen auf einem ganz jungen Strandwall in Vlissingen. Eher ungewöhnlich: In kurzem Abstand dahinter verläuft, fast greifbar nahe, die Fahrrinne des Schiffsverkehrs von und zur Schelde-Mündung.
S t r a n d w ä l l e sind gewöhnlich einige Zehner-Meter breit und kommen häufig vor, wo unregulierte Flussmündungen genügende Mengen Material ins Meeres spülen (bei Vlissingen ist das die Schelde-Mündung).
D ü n e n sehen natürlich ganz anders aus …
Diese hier hat unsere Lieblings-Fotolieferantin Alexandra mal von oben angesehen und uns in Pixelform ausgeliehen …
Auf Sand bauen (besonders auf so locker geschichtetem) ist keine wirklich langfristig tragbare Option, weshalb der Dünengürtel bis auf wenige Ausnahmen nicht bebaut ist.
Im Untergrund unter den Dünen nutzen die Niederländer natürliche Trinkwasser-Reservoire: Regen, der durch den Dünensand versickert und gefiltert einen Süßwasser-Horizont bildet. Das Süßwasser schwimmt wegen seines geringeren spezifischen Gewichtes oben auf dem aus schwererem Salzwasser bestehenden Grundwasser. Die Trinkwasserversorgung für ein dicht bewohntes Stückchen Niederlande wird so gesichert.
Oude Duinen – alte Dünen – liegen zunächst für uns u n s i c h t b a r unter den jungen Dünen verborgen, von denen sie überlagert wurden. Die für uns s i c h t b a r e n Zonen der alten Dünen liegen oft kilometerweit landeinwärts. Sie sind Jahrtausende älter als die jungen Dünen und sie laufen parallel zu einem Strand und einer Küstenlinie, die es längst nicht mehr gibt.
Man kann an ihnen aber noch ablesen, wie in früheren Zeitaltern bei höherem Meeresspiegel die Küste verlief, ehe sie vom Zahn der Zeit, von sinkendem Meeresspiegel, von Sturmfluten, Flüssen, Wind und von deren Ablagerungen teilweise überformt wurden.
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