Gluren bij de buren 2 – Wo kann man denn hier wohnen?
2.1 Wasser-Landschaft
Niets is zo vormloss als water, maar er is ook niets tegen bestand.
Nichts ist so geschmeidig wie Wasser, aber es gibt nichts, das sich ihm widersetzen könnte.
Diese niederländische tegeltjeswijsheid – Weiser Spruch auf Fliesen gebrannt – erklärt ein wenig, warum wir Wasser als Landschaft den bereits genannten 7 Landschaftstypen der Niederländer voranstellen.
Die Niederlande haben
… stehende Gewässer …
… fließende Gewässer …
… Entwässerungssysteme …
Karten siehe: https://www.clo.nl/indicatoren/nl1401-oppervlaktewater-in-nederland
… und sie haben fast 2.000 km Küstenlinie mit der Nordsee.
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- Wie ein „Trichter“ wirkt der südwestliche Teil zwischen der niederländischen Nordseeküste und dem Ärmelkanal. Er wird wird von Norden her von einer Abzweigung des Golfstroms befüllt.
- Die „Ausguss-Tülle“ des „Trichters“ ist der Ärmelkanal und der ist gleichzeitig „Ausguss-Tülle“ eines zweiten „Trichters“ zwischen England und Frankreich. Dieser südliche „Trichter“ wird von einer südlicheren atlantischen Meeresströmung befüllt.
- An diesen Teilen der europäischen Küste baut sich daher der größte Wasserdruck auf.
- Wir haben Ihnen beide „Trichter“ lilafarben grob in die Karte der Meresströmungen (Diercke Atlas) eingezeichnet und ;0)) für’s bessere Augenmerk die Niederlande rot umkreist …
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Watersnood – Überschwemmungen – gehören in allen Zeiten zum Schicksal der heutigen Niederlande, die Liste dieser Katastrophen ist lang. Sie trafen natürlich häufig viel größere Regionen, die Liste lässt sich aber eindrucksvoll auf der Webseite des niederländischen Deltawerks nachlesen: www.deltawerken.com/Rampen/12.html (Anm. d. Red. 19.11.22: Seite nur noch via web.archive.org zu erreichen)
Die letzte entsetzliche Katastrophe dieser Art geschah im Jahr 1953. Damals starben 1835 Menschen. https://watersnoodmuseum.nl/
Hochwasserkatastrophe in den westlichen Niederlanden im Jahr 1953
Quelle: https://www.ntr.nl/html/micrio/schooltv/watersnoodramp/ (Schaltfläche: Vrij verkennen)
Eine andere Karte zeigt, dass bei wirklich ernsten Überschwemmungen nicht nur dieser Südwesten der Niederlande gefährdet ist.
Bis auf die höher gelegenen zandlandschappen – Sandlandschaften – und Zuid-Limburgs Löss-Landschaft auf anstehendem Gestein … sind die Landschaftstypen eigentlich eher unwichtig, entscheidend ist, dass ihr Relief, ü b e r NAP liegt (Normaal Amsterdams Peil – Meeresspiegel am Pegel Amsterdam gemessen) und bei Überschwemmungen erst die tieferen Landesteile vollaufen wie ein badkuip – Badewanne. So der niederländische Vergleich mit dieser Situation.
In allen tiefer gelegenen Regionen, im badkuip also, ist die Frage überall gleich:
Wie hoch kann das Wasser steigen …???
Hier eine Karte dazu. Thema: 2.13 / Maximale Überschwemmung bei Deichdurchbrüchen (Szenarien der heutigen Zeit). Angegeben sind die Überschwemmungstiefen (siele Legende rechts unten). Quelle: Risikokarte.nl
Sie werden sehen, es geht nicht um vielleicht nasse Keller!
Und hier eine Karte, die wichtige Schutzmaßnahmen der Niederländer zeigt: die Deichringe.
Sie umschließen die zu schützenden Gebiete, was natürlich bedeutet, dass es auch Deichvorland/Deich-Außenbereiche gibt – und das nicht nur an der Küste, sondern überall, auch mitten im Landesinnern …
Dijkring 14 ist übrigens der Deichring der das „Herz“ der Niederlande umschließt und sichert – die am dichtesten bevölkerte Region des Landes. Einen passenden Katastrophenfilm gibt es natürlich. Und eine Kurzinformation Nederland van boven – die Niederlande von oben.
https://www.youtube.com/watch?v=XZKlAP5B974
Über die generationenlangen Schutzmaßnahmen und Bauwerke wie den Afsluitdijk https://deafsluitdijk.nl – Abschlussdeich des Ijsselmeers und über das Deltawerk an der Schelde-Mündung www.deltawerken.com (Anm. d. Red. 14.02.20: Seite nur noch via web.archive.org zu erreichen) werden wir an anderer Stelle berichten.
Wir lassen die Webseite waterrampen – Wasserkatastrophen – mal zusammenfassen:
Es gibt eine Liste mit Zahlen über die Chancen in den Niederlanden (auf Wasserkatastrophen Anm. d. Übers.), wir nennen und erklären sie untenstehend.
26 % der Landfläche in den Niederlanden liegt unterhalb des Meeresspiegels. Diese Gebiete liegen über die gesamten Niederlande verteilt.
59% der Landfläche der Niederlande birgt das Risiko von Überflutungen. Dabei werden Wattenmeer und das Ijsselmeer nicht mitgerechnet. Aber es wird nicht unterschieden zwischen Deich-Innenland und -Außenland, all diese Gebiete werden mitgerechnet.
55% der Landoberfläche der Niederlande liegt innerhalb der Deichringe, diese Landgebiete werden also beschützt durch Deiche, Dünen, Dämme und Küstenschutz-Bauwerke.
4% der Landoberfläche der Niederlande ist Deich-Außenland. Diese Gebiete werden nicht geschützt durch Deiche, Dünen, Dämme und Küstenschutz-Bauwerke.
Zitat aus: https://waterrampen.weebly.com/kans-op-overstromingen.html
Und hier noch Infos zu diesem „Schutz“:
Sicherheitsnormen
Alle primären Wasservorrichtungen müssen bestimmte Normen erfüllen. Rijkswaterstaat (Organ des Ministeriums für Infrastruktur) hat eine Karte mit Sicherheitsnormen pro Deichring erstellt. Darin wird ein Deichring abgebildet mit einer Zahl darin, beispielsweise: einmal in 1250 Jahren. Das bedeutet, dass der Deichring Überschwemmungen widerstehen muss, die einmal in 1250 Jahren vorkommen. Diese Norm wurde aufgestellt anhand der Art des Deichrings, d.h., ob dieser an einem Fluss, dem Meer oder einem See liegt, wie groß das Gebiet ist und welche Bedeutung das Gebiet hat.
Zitat aus: https://waterrampen.weebly.com/veiligheidsnormen.html
Machen wir uns also dringend frei von den touristischen Schwärmereien für unser wasserreiches Nachbarland und schauen wir schon mal kurz nach, wie sich in diesem Wasser-Land etwa 17 Millionen Menschen als Dauerbewohner unterbringen lassen …
Bevölkerungsdichte per Gemeinde 2013 Anzahl Einwohner pro km² |
Legende: Weniger als 250 |
Quelle: https://www.clo.nl/indicatoren/nl210204-bevolkingsgroei-nederland-
Sie können inzwischen sicher erahnen, welche Anstrengungen jeder Generation nötig sind, die Menschen, Siedlungsflächen, Äcker und Weiden in den Niederlanden vor Hochwasser zu schützen. Wer sich in diesem flachen Land nach Norden und Nordwesten gegen die Nordsee schützen muss, kann traurigerweise von Westen und Südwesten her – ebenfalls wie ein badkuip – volllaufen, wenn katastrophale Regenmengen in den großen Flüssen von deren Mittel- und/oder Oberläufen herantransportiert werden.
So geschehen im Juli 2021. Fluss-Unterläufe büßen für alle Fehler weiter flussaufwärts!!!
Nach den damaligen Überschwemmungen (beispielsweise der Rur) auch im deutschen Grenzgebiet gab es böse Kommentare, die Niederländer hätten ihre Schleusen dicht gemacht und damit flussaufwärts Überschwemmungen verursacht. Zu dieser Zeit evakuierte man im Land unserer Lieblingsnachbarn 10.000 Menschen, weil auch Limburg volllief!
Wo die flache Landschaft ein Abfließen von Wassermassen verhindert, kann es auch weiter flussaufwärts verheerende Rückstaus geben … aber flussabwärts ist es dann immer noch sehr viel dramatischer …
(Mehr dazu lesen Sie gern unter Punkt 2.5 Rivierkleilandschap – Flussklei-Landschaft.)
Dann machen wir doch gleich da weiter, wo wir begonnen haben: an der Küste.
Dort haben wir festen Boden unter den Füßen. Denken wir. Aber ist das w i r k l i c h so?
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